Abenteuer daheim

Für die meisten Menschen wird es alles andere als spektakulär klingen: andersrum zu schlafen – da, wo sonst der Kopf war die Füße und umgekehrt. Für mich war es heute Nacht eines der größten Abenteuer. Zumindest der letzten Wochen.

Nicht nur die Perspektive war eine ganz andere, die Geräusche, das Licht am Morgen. Schon, die Beine ins Bett zu wuchten war eine riesige Herausforderung (alles andere als einfach, wenn diese nicht nur gelähmt sind, sondern mitsamt ihren Spastiken ein sehr unterschiedliches Eigenleben führen). Jedes Umdrehen war eine eigene Mutprobe, wenn die gewohnte Wand auf einmal nicht mehr da ist, an der man sich abstützen kann. Und am Morgen dann andersrum in den Rollstuhl, im Wissen darum, dass ich nur einen Versuch habe und jeder Fall auf den Boden sehr böse hätte enden können …

Nun mag jemand denken, dass das dann doch einfach alles spiegelverkehrt läuft. Aber dann kennt dieser jemand meinen Körper nicht. Kurz und gut, für mich war die heutige Nacht ein riesiges Abenteuer, und das ganz ohne Felsschluchten oder Wildwasser oder -Tiere.

Probiert es aus, im Kleinen die Gewohnheiten aufbrechen! Denn selten war ich so ausgeschlafen und hatte den Eindruck, wirklich etwas bestanden zu haben wie heute morgen. Das sind sie, die Mutproben der Quarantäne.