Beobachtungen am Straßenrand 3

Die Witze, die ich so mit mir mache, bekommen langsam etwas Schräges, Veteranenhaftes. Wahrscheinlich sind sie überhaupt nur noch für Eingeweihte verständlich. Wie die Geschichten aus dem Krieg. Heute morgen waren beide Beine so renitent wie eine Schulklasse pubertierender Mädchen. Sie zitterten, verweigerten sich dem Hosenbein, streckten sich spastisch. Kurz, sie taten alles, um klarzumachen, dass sie sich von mir nichts mehr sagen lassen würden. Mein Zorn erwachte. Mit kaum verhohlener Verachtung und aller zur Verfügung stehenden Kraft drückte ich das ausschlagende Bein dahin, wo ich es haben wollte. Aber plötzlich hellte sich meine Laune auf und ich grinste. Schließlich sagte ich zuckersüß zu ihnen: “Wenn ihr euch nicht benehmt, werdet ihr amputiert.”