Mit steigendem Ingrimm saß ich die letzten Tage vor meinem pollengelben Fenster. Bis es mich vorhin packte: Warum soll ein Rollstuhlfahrer eigentlich seine Fenster nicht selbst putzen können? Also suchte ich die mir die sinnvoll scheinenden Putzsachen zusammen, panschte Allzweckreiniger und Wasser zu einer cremigen Masse zusammen und bugsierte den Eimer auf den Knien nach draußen, indem ich mich mit dem Wischer wie ein Gondoliere vorwärts schob.

Vor dem Fenster blieb ich erstmal ratlos stehen. Der kundige Leser ahnt wahrscheinlich schon: Max Dorner hat vom Fensterputzen keine Ahnung. Egal. Nun soll nur niemand kommen und mir seine Hilfe anbieten, dachte ich. Oder schlaue Ratschläge geben. Aber beim Fensterputzen hört wohl auch das Helfenwollen auf. Alle gingen mit gesenktem Kopf vorbei. Recht so.

Und nun sitze ich wieder drinnen, zufrieden mit mir selbst und betrachte selig die farbenfroh in der Sonne schillernden Striemen auf den Scheiben.