Bin ich einsam? Ich frage mich das manchmal, und noch öfter: Bin ich etwa einsamer, als ich selbst glaube? – Da mich das Thema so umtreibt, dass ich dem ein ganzes Buch widmen möchte, scheint es wohl ein wichtiges für mich zu sein. Auch so kann man sich selbst der Einsamkeit überführen. Aber warum möchte ich darüber schreiben? Nicht, um dadurch Einsamkeit zu überwinden, sondern mehr, weil Schreiben die erträglichste Form ist, einsam zu sein. Nun, sagen wir: alleine. Sie verwandelt sich beim Schreiben in ein Wunder. Danach bin ich süchtig, war es schon als Fünfzehnjähriger. Einer meiner ersten Prosatexte trug den Titel: “Vom Alleinsein unter Freunden”.

Inzwischen ist in den allgemeinen Sprachgebrauch ja eingesickert, dass “alleine” die weniger schlimme Form von Einsamkeit ist. Wie ein Schnupfen im Vergleich zur Grippe.